Bewegungsaparat
Hüftgelenk
Das Knochenpräparat eines gesunden Hüftgelenks zeigt, wie der gut geformte Oberschenkelkopf satt in der Gelenkpfanne liegt, die von den Beckenknochen gebildet wird.
Hüftgelenkdysplasie, Arthritis und Arthrose
Das Knochenpräparat einer schweren Fehlbildung des Hüftgelenks zeigt die aufgrund von heftigen Entzündungsvorgängen (Arthritis) entstandenen Knochenwucherungen (Arthrose, vergleichbar mit "wildem Fleisch") an der abgeflachten Gelenkspfanne und dem Oberschenkelkopf.
Einteilung der Hüftgelenkdysplasie
(von links nach rechts)
HD frei, HD-Grad A;
Nobergwinkel >/=105° ;
Keine Knochenveränderungen.
HD verdacht, HD-Grad B
Nobergwinkel >105° ;
Minimale Knochenveränderungen.
Leichte HD, HD-Grad C
Nobergwinkel >/=100° ;
Leichte Knochenveränderungen.
Mittlere HD, HD-Grad D
Nobergwinkel >/=90° ;
Mäßig-starke Knochenveränderungen.
Schwere HD, HD-Grad E
Nobergwinkel >/=80° ;
Massive Knochenveränderungen.
Winkelmessung nach Norberg
Mittels einer Schablone mit Kreisen werden die Mittelpunkte der Oberschenkelköpfe ermittelt und durch eine Linie verbunden. Durch die Mittelpunkte wird dann je eine Linie an den vorderen Pfannenrand gelegt. Der Winkel zwischen Verbindungslinie und der Linie am vorderen Pfannenrand (Doppelpfeil) wird gemessen.
Röntgenbilder von Hüftgelenken zur Diagnose
Röntgenbilder von Hüftgelenken zur Diagnose der Hüftgelenkdysplasie (HD)
Das eingeschobene Bild zeigt die dazu erforderliche Lagerung des Hundes auf dem Röntgentisch. Voraussetzung hierfür ist eine spezielle Narkose.
Von links nach rechts.
HD frei; Leichte HD; Mittlere HD; Schwere HD; Schwere HD mit Luxation.
Bandscheiben
Das Röntgenbild zeigt einen Wirbelsäulenabschnitt mit verkalkten Bandscheiben; eine davon rot. Im eingeschobenen Bild ist der Bandscheibenvorfall im Querschnitt dargestellt, um den Druck auf das Rückenmark und die davon abgehenden Nervenwurzeln zu verdeutlichen. Das untere linke Bild zeigt einen verkalkten Bandscheibenkern (rosa) in normaler Lage und als Vorfall am Rückenmark (gelb)
Wirbelbrücken
Als Folge degenerativer Vorgänge bilden sich knorpelige Wucherungen an den Wirbelkörpern, die Verknöcherungen und sog. Wirbelbrücken oder Spondylosen bilden (im Röntgenbild rot). Dadurch können Bandscheiben unter Druck geraten und Nerven gequetscht werden. Das untere Bild zeigt das Knochenpräparat einer extremen Wirbelbrückenbildung.
Kniescheibenverrenkung
Die Kniescheibenverrenkung (-luxation) ist eine meist angeborenen Erkrankung des Kniegelenks, bei der die Kniescheiben aufgrund einer Knochenfehlstellung über den inneren oder äußeren Rollhöcker des Oberschenkelknochens rutscht und damit die Bewegung des Kniegelenks behindert.
Kreuzbandriss
Das intakte vordere Kreuzband hält im Kniegelenk beim Abrollen den Oberschenkelknochen auf dem Schienbein fest.
Nach einem Riss des vorderen Kreuzbands wird der Oberschenkelknochen nicht mehr auf dem Schienbein festgehalten. Der Abrollvorgang wird verlängert und der Meniskus (rosa) kommt unter schmerzhaftern Druck.
Knie
Das Knochenpräparat des Knies zeigt die Lage von Oberschenkelknochen, Schienbein und Kniescheibe.
Knochen-Knorpel-Entzündung
Bei einer Knochen-Knorpel-Entzündung (Osteochondritis dissecans, OCD) verwächst der Knorpelüberzug eines Gelenks nicht fest mit seiner knöchernen Unterlage. Unter Belastung können sich Knorpelteile ablösen und heftige Gelenkschmerzen erzeugen. Im weitern Verlauf entwickeln sich schwere Gelenksveränderungen.